Anfrage zur Sitzung des Kulturausschusses am 9.September 2020
Sehr geehrte Frau Fries, sehr geehrte Damen und Herren,
es gibt inzwischen zahllose Beschwerden, dass der Brunnen in der Fißmer-Anlage seit längerer Zeit abgestellt worden ist. Das zeigt sich auch in Leserbriefen und in den sozialen Netzwerken sowie in Gesprächen mit Anwohner*innen und Familien mit Kindern auch aus anderen Stadtteilen.
Die gegenwärtige Situation dauert nun schon viel zu lange. Wir GRÜNE treten dafür ein, dass die Anlage umgehend wieder instandgesetzt wird. Dabei sollte die gesamte Brunnenanlage mit ihrer an die Topografie des Platzes angepassten, abgerundeten Abgrenzung zu dem eigentlichen mittigen Wasserbecken wieder repariert werden. Der Bronzebrunnen wurde 1976 wie auch das Marmortotem im Schlosspark von dem zu der Zeit in Siegen lebenden Bildhauer Ladislaus Schwartz für die Neugestaltung des Platzes als „Wasserspiel“ gefertigt. Der Bildhauer ist in einigen europäischen Städten mit seinen Werken im öffentlichen Raum vertreten.
“Die gesamte Anlage (des Bronzebrunnes) erinnert daran, wie notwendig der Schutz des Wassers in der Stadt ist, und wie sehr andererseits das Wasser Bedingung für städtisches Leben ist.” Informationen aus: Kunst am Bau, Broschüre zur Werkstatt „Kunst am Bau“ im Rahmen des Geschichtsforums Wiederaufbau Siegen, herausgegeben 2012 von der Gesellschaft für Stadtmarketing Siegen e. V., Redaktion: Astrid Schneider, Autorin: Dr. Gunhild Müller-Zimmermann
Daher fragt die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen:
Aus unserer Sicht ist der Brunnen auch aus künstlerischer Sicht erhaltenswert. Teilt die Verwaltung diese Auffassung? Den künstlerischen Wert des Brunnens kann die Grünflächenabteilung bzw. der Geschäftsbereich 4 nicht beurteilen. Es handelt sich hier um eine Arbeit des Künstlers Ladislaus Schwartz aus dem Jahr 1976 (Bronzeguss, Stahlzylinder, Beckengestaltung aus Naturstein). Aufgrund seiner Dimension und Bauweise weist die Anlage Defizite hinsichtlich der Funktionalität auf (Bespielbarkeit für Kinder, räumliche Wirkung, Großzügigkeit, Blick- und Wegebeziehungen). Andererseits verbindet der Brunnen zwei Platzebene miteinander.
Wann wird der Brunnen repariert? Wie lange wird eine Reparatur dauern? Eine einfache Reparatur wird nicht ausreichen. Die gesamte Anlage ist zu sanieren. Die Becken sind undicht, die gesamte Brunnentechnik ist marode und entspricht nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik. Die Betriebsschächte entsprechen nicht mehr den heutigen Normen und Richtlinien, die bei einer grundlegenden Sanierung zu berücksichtigen sind. Die tatsächlichen Sanierungsbedarfe und die zu erwartenden Kosten sind zu ermitteln. Wenn ein positives politisches Votum vorliegt und die entsprechenden Mittel bereitgestellt werden, kann die Ausführungsplanung erfolgen. Nach Klärung dieser Fragen können Aussagen zum Zeitpunkt und zur Dauer der Sanierung getätigt werden.
Welche Kosten sind mit der Reparatur verbunden? Welche Fördermöglichkeiten gibt es? Die Kosten der Sanierung sind noch zu ermitteln. Durch die aktuelle Beschlusslage zum weiteren Umgang mit der Fissmer-Anlage stehen keine Fördermittel aus der Städtebauförderung für eine Instandsetzung zur Verfügung und können auch in absehbarer Zeit nicht beantragt werden. Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, das Projekt Fissmer-Anlage durch entsprechende Priorisierung ggfs. später noch einmal in geänderter Form aufzugreifen, diese Möglichkeit besteht aber mit dem Ratsbeschluss vom 03.06.2020 zum weiteren Umgang mit der Fissmer-Anlage nicht mehr.
Wer hat die Kosten ermittelt? War ein*e externe*r Gutachter*in beteiligt? Wenn ja, welche*r Gutachter*in war das? Die Kosten der Sanierung sind noch zu ermitteln.
Ratsmitglieder
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